1. Einleitung
Ceramide sind natürlich vorkommende Lipide, die in der Hornschicht, der äußersten Hautschicht, vorkommen. Diese essentiellen Moleküle sind entscheidend für die Aufrechterhaltung der Barrierefunktion der Haut, indem sie Feuchtigkeit einschließen und vor Umwelteinflüssen schützen. Mit zunehmendem Alter oder aufgrund äußerer Faktoren wie rauem Wetter oder Umweltverschmutzung kann der Ceramidspiegel jedoch sinken, was zu trockener und strapazierter Haut führt. Die Einarbeitung von Ceramiden in Haut- und Haarpflegeformeln kann helfen, diesen Effekten entgegenzuwirken und bietet langfristige Vorteile für die Gesundheit von Haut und Haar.
2. Vorteile auf einen Blick
Stärkt die natürliche Lipidbarriere trockener und alternder Haut.
Verbessert die langfristige Feuchtigkeitsversorgung und schützt vor Umwelteinflüssen.
Repariert und schützt geschädigtes Haar und verbessert mechanische Eigenschaften, Vitalität, Kämmbarkeit und Glanz.
Enthält hautidentische Moleküle des Menschen für optimale Verträglichkeit und Wirksamkeit.
3. Eigenschaften von Ceramiden
Ceramid III und Ceramid IIIB sind maßgeblich an der Erneuerung der Schutzschicht der Haut beteiligt und bilden eine robuste Barriere gegen Feuchtigkeitsverlust. Diese Moleküle, die mit der menschlichen Haut identisch sind, sind besonders wirksam beim langfristigen Schutz und der Reparatur empfindlicher und trockener Haut und eignen sich daher ideal für Hautpflegeformeln zur Verbesserung der Barrierefunktion und Feuchtigkeitsversorgung.
4. Unterschiede zwischen Ceramid III und Ceramid IIIB
Ceramid III: Dieses Molekül besteht aus einem Phytosphingosin-Rückgrat, das mit einer gesättigten Fettsäure (Stearinsäure) acyliert ist. Von den acht möglichen Stereoisomeren kommt in der menschlichen Haut nur die 2S,3S,4R-Konfiguration natürlich vor.
Ceramid IIIB: Ceramid IIIB weist ebenfalls ein Phytosphingosin-Rückgrat auf, wird jedoch mit Ölsäure acyliert, wodurch eine ungesättigte Bindung in seine Fettsäurekette eingeführt wird, was es von Ceramid III unterscheidet.
Wirksamkeitsstudien haben gezeigt, dass Ceramid III bereits in Konzentrationen von 0,05 % wirksam ist. Je nach Hauttyp und gewünschtem Ergebnis liegt die empfohlene Konzentration zwischen 0,05 % und 0,5 %, wobei einige Formulierungen bis zu 1 % erfordern.
5. 3D-Hauttest
Die Wirksamkeit von Ceramid III und IIIB kann durch fortschrittliche 3D-Hauttests, die die komplexe Struktur der menschlichen Haut nachahmen, weiter bestätigt werden. Diese Tests geben Einblicke in die langfristigen Vorteile und die Leistung von Ceramiden in Hautpflegeanwendungen und bestätigen ihre Rolle bei der Verbesserung der Hautbarrierefunktion und der Feuchtigkeitsversorgung.
ViableCare Ceramide NP fördert die Reparatur beschädigter epidermaler 3D-Hautmodelle.
Die Reparaturverbesserung beträgt bis zu 4,9 %.
Die Intensität des Fluoreszenzsignals wurde nach der Reparatur mit ViableCare Ceramide NP verstärkt, die Reparaturrate der Hautbarriere erreichte 50 %.
ViableCare Ceramide NP kann die Expression von FLG wirksam fördern und die Reparaturverbesserungsrate liegt bei 80 %.
ViableCare Ceramide NP förderte die LOR-Proteinexpression ähnlich wie PC
6. Zubereitungsmethoden
Emulsionen
Ceramide sind amphiphile Moleküle und können in die lamellaren flüssigkristallinen Strukturen eingebaut werden, die durch Emulgatoren und Konsistenzgeber in der äußeren Wasserphase kosmetischer O/W-Emulsionen aufgebaut werden. Im Allgemeinen sind Ceramide bei Raumtemperatur in üblichen kosmetischen Ölen nahezu unlöslich. Sie können in den meisten kosmetischen Ölen durch Erhitzen auf 90 °C klar gelöst werden. Die Öle unterscheiden sich in der Temperatur, bei der die Mischung beim Abkühlen wieder trüb wird. Die Löslichkeit in der Ölphase scheint für die Stabilität der Formulierung in Bezug auf die Rekristallisation von Ceramid nicht entscheidend zu sein. Es ist jedoch sehr wichtig, dass das Ceramid zu Beginn und während des Homogenisierungsschritts klar und vollständig in der Ölphase gelöst ist. Zu diesem Zweck sollten sowohl die Wasserphase als auch die Ölphase eine Temperatur von mindestens 90 °C haben. Es sollten Öle mit einer guten Lösungskraft für Ceramide gewählt werden, z. B. PPG-3-Myristylether, C12-15-Alkylbenzoat und Caprylic/Capric-Triglycerid. Um ein angenehmes Hautgefühl zu erzielen, wird empfohlen, diese Öle mit Ölen mit niedriger Viskosität wie Ethylhexylpalmitat, Decylcocoat und Isopropylpalmitat zu kombinieren.
Ceramid III, insbesondere in höheren Konzentrationen (0,5 % und höher), hat einen starken negativen Einfluss auf die Gefrierstabilität einer O/W-Emulsion. Durch die Wahl polarer Öle, die Zugabe von Carbomer und/oder die Erhöhung der Ölphase auf bis zu 25 % kann die Gefrierstabilität optimiert werden. Ceramid IIIB hat eine deutlich bessere Löslichkeit in kosmetischen Ölen und eine viel geringere Tendenz zur Rekristallisation. Durch Befolgen der oben genannten Richtlinien sind Formulierungen langfristig gegen Rekristallisation von Ceramid stabil.
Klare wässrige Formulierungen
Ceramid III und Ceramid IIIB sind in Wasser sehr schlecht löslich und außerdem hat Ceramid III einen sehr hohen Schmelzpunkt. Trotzdem ist es möglich, klare wässrige Formulierungen mit Ceramid III und Ceramid IIIB zu entwickeln (z. B. Shampoos, klare Leave-in-Conditioner). Zur Solubilisierung der Ceramide muss ein geeigneter Lösungsvermittler gefunden werden, der auf eine Temperatur von etwa 90 °C oder sogar höher erhitzt werden kann, um sicherzustellen, dass die Ceramide vollständig geschmolzen werden. Während der Zugabe der anderen Inhaltsstoffe der Formulierung (Tenside, Wasser, Conditioner, Verdickungsmittel usw.) muss die Temperatur bei 80 - 85 °C gehalten werden.
Geeignete Lösungsvermittler für die Ceramide sind PEG-40 Hydrogenated Castor Oil, Polyglyceryl-3 Caprate, Polyglyceryl-4 Caprate oder Sodium Lauroyl Lactylate. Für einen klaren Leave-in-Conditioner eignet sich PEG-40 Hydrogenated Castor Oil besonders gut, für eine Shampoo-Formulierung können auch Polyglyceryl-3 Caprate oder Polyglyceryl-4 Caprate verwendet werden. Ein weiteres Problem von Shampoo-Formulierungen ist die Tendenz von Ceramid III, nach 1 - 3 Monaten zu kristallisieren. Diese Kristallisation kann vermieden werden, wenn eine Kombination aus zwei oder mehr verschiedenen Ceramiden (Ceramid III, IIIB, VI) verwendet wird.
Haarpflegeformel auf Emulsionsbasis
Die Herstellung einer Haarpflegeformulierung auf Emulsionsbasis (zum Beispiel Haarspülungen oder Creme-Conditioner) ist vergleichbar mit der zuvor für eine O/W-Emulsion beschriebenen. Die Wasserphase und die Ölphase (Emulgator, Konsistenzgeber, Ceramide und eventuell geringe Mengen an Emolliens) müssen auf 90°C erhitzt werden, um sicherzustellen, dass die Ceramide klar gelöst sind. Monomere Quats oder Natriumlauroyllactylat eignen sich besonders gut, um die Stabilität von Haarspülungen mit Ceramiden zu verbessern.
7. Empfohlene Anwendungskonzentration
Die empfohlene Konzentration für Ceramid III oder Ceramid IIIB liegt je nach Produkt und gewünschter Wirkung zwischen 0,05 % und 1,0 %.
8. Bewerbungen
Ceramid III und Ceramid IIIB sind vielseitige Inhaltsstoffe, die für ein breites Anwendungsspektrum geeignet sind:
O/W-Cremes und Lotionen:
Feuchtigkeitsspendende Formulierungen
Hautreparaturprodukte
Babypflege
Gesichtspflege
Sonnenschutz
Haarpflegeprodukte:
Haarspülungen
Leave-in-Conditioner
Pflegeshampoos
9. Verpackung
Ceramid III: 0,50 kg/Flasche
Ceramid IIIB: 0,50 kg/Flasche
Verwandte Produkte:
1. L-Tyrosin
2. Nicotinamid